In den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts fing Berta Bobath zusammen mit ihrem Mann Dr. Karel Bobath an, das Konzept zu entwickeln.
Sie hatte Berlin an der Anna-Herrmann-Schule 1926 die Ausbildung zur Gymnastiklehrerin absolviert und danach an dieser Schule als Lehrerin gearbeitet, bis sie wegen der Nazizeit nach England emigrieren musste.
Karel Bobath hat in Berlin Medizin studiert und musste Deutschland ebenfalls verlassen. Sie heirateten 1941 in London. Er arbeitete als Neurologe und Psychiater.
Frau Bobath entdeckte bei der Arbeit mit einem Schlaganfallpatienten dass Spastizität durch ihre Behandlung beeinflussbar ist. Das bedeutete, dass sich der Zustand von Patienten mit einer Halbseitenlähmung durch Therapie verändern lässt und die Betroffenen das Bewegen wieder lernen können.
Am Konzept arbeiteten sie zeitlebens (bis 1991) und die Weiterentwicklung wird bis heute fortgesetzt (IBITA, International Bobath Instructors Training Association; VeBID, Verein der Bobath-InstruktorInnen Deutschland e.V.; Bobathvereinigung, Verein der Bobath-Therapeuten Deutschlands e.V.).
Das Bobath-Konzept wird bei Patienten mit Erkrankungen und Schädigungen des Zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) und deren Folgen angewandt. (Schlaganfall, Halbseitenlähmung, Schädel-Hirn-Trauma, MS, Ataxie, Spastik, Schwindel) Weltweit werden 80% der Betroffenen, die Therapie erhalten, nach diesem Konzept behandelt.
Ziel ist, dass Patienten zunehmend Kontrolle über ihre Bewegungen, einen Gewinn an Bewegungsaktivitäten und Fähigkeiten für ihr Leben im Alltag, im Beruf und in der Freizeit erlangen.
Mit den Betroffenen zusammen werden persönliche Ziele vereinbart. Die Patienten und die Angehörigen sind am Behandlungsplan aktiv beteiligt.
Unterschiedliche therapeutische Disziplinen (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Pflege) können sich ausbilden lassen und Angehörige werden fachkundig angeleitet.
Siehe auch: Bobath Grundlagen